Vier Tage verlängertes Osterwochenende; vier Tage Zeit, um wieder bei mir anzukommen. Viele Osterwünsche, wie die Notiz auf meinem Handy heißt, die ein Mix aus Freizeit und To-Do’s-erledigen ist.
Ein bisschen mehr als die Hälfte habe ich abgehakt, ein bisschen weniger als die Hälfte versuche ich nach Beendigen dieses Textes noch zu erledigen. Für alles, was liegen geblieben ist, gibt es eine eigene, händische Liste.
Ich handhabe meine To Do’s immer so, dass es meist online ein Sammelsurium gibt, wo alles steht – mittlerweile benutze ich dazu die Erinnerungen App von Apple – und eine händische Liste, auf der alles steht, was am besten heute noch erledigt werden soll. Meistens ist zweitere Liste ein bisschen übermütig gefüllt, und bei der heutigen fehlt auch noch der Punkt, dass es bei 20 Grad Celsius vielleicht auch schön wäre, Schreibtischstuhl gegen Spaziergang zu tauschen. Aber nein, ich sitze heute sehr gerne am Schreibtisch, habe ihn die ganze letzte Woche vernachlässigt, gereist bin ich, und dann musste ich eben Ankommen. Und das lange Wochenende wurde vor allem für eins zwei drei Fotoshootings mit meinem Freund genutzt, Resultate folgen. Wir sind am besten bei einer Mischung aus Zusammen-kreativ-sein und Entspannen, sein Lächeln auf dem sonnig-warmen Weg zum Würstelstand, eine Neuheit, die wohl mit dem Frühling zutun hat. Er hat zwei Mal gesagt, „wir hatten ja noch nie einen Sommer zusammen“, ich bin gespannt, was sich hinter seinem verbirgt. Als wir nach dem Würstelstand im Museumsquartier lagen, er Bilder-bearbeitend, ich mein Buch zuende-lesend, meinte ich, „ich lag noch nie hier“. Er schüttelte den Kopf. Ich sagte, er hat Glück, er wird noch viele erste Male mit mir haben. Jedenfalls habe ich heute mal ein bisschen mein Mailpostfach aufgeräumt und schnell gemerkt, dass es nur Zeit für die Spitze des Eisbergs gibt, ich habe das über Jahre vernachlässigt. Zwei Postfächer habe ich dann angelegt: Zu Beantworten und Zu Lesen. In zweiterem habe ich Newsletter und Texte gespeichert, Links auch, zu interessanten Themen, denen ich mich widmen werde, wenn mehr Zeit ist.

Man sollte meinen, ohne Social-Media-Konsum hätte man plötzlich Zeit, aber man irrt, es gibt SO viel da draußen zu lesen, sehen, hören (gerade höre ich 6h Podcast mit Cornelia Funke), dass man schier nie fertig wird. Wo ist dann noch Zeit dazu, die Person zu werden, die ich sein will? Diejenige, die meditiert, Französisch lernt und Burlesquetanzen geht? Deswegen steht Manifestieren auf meiner To-Do-Liste, ich will heute mal wieder in mich gehen und überlegen, wer ich sein will und wie ich diese Person werde. Ganz spielerisch. Was für ein großes Glück, sich damit überhaupt beschäftigen zu können. Nachdem ich gestern The Zone of Interest geschaut und heute Der Trafikant fertiggelesen habe, möchte ich mir eine Flasche Wasser nehmen und Stolpersteine putzen gehen. Wir dürfen nie unsere Geschichte vergessen. Es ist 16 Uhr, 15 Minuten habe ich für diesen Text gebraucht, ich arbeite am besten unter Stress, denn jetzt bin ich zum Telefonieren mit Lea verabredet. Bin dankbar, dass ich diese Art von Schreiben mit Euch teilen darf, bin dankbar, dass ihr sie lest. Bin dankbar über die Mails von Euch, die sich im nun neuen Zu Beantworten-Postfach stapeln, die ich heute beginnen werde, zu beantworten.
<3
Text von Montag, 21. April 2025
An meine lieben Substack-Leser:innen noch ein paar Worte. Es tut mir leid, dass ich in den letzten Wochen die Kolumnen erst so spät hochgeladen habe. Ich veröffentliche meine Texte aktuell noch parallel auf Substack und Mailchimp und meistens gehen sie bei Mailchimp zuerst raus – vielleicht nicht die beste Idee. Für die nächste Zeit werde ich mir etwas überlegen.